Kinderzahnheilkunde

Die Pflege der Milchzähne
Viele Eltern glauben, die Milchzähne bräuchten nicht besonders gepflegt zu werden, weil sie ja ohnehin wieder ausfallen. Dies ist jedoch ein folgenschwerer und kostspieliger Irrtum. Denn die ersten Zähne haben einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der Kiefer und die richtige Stellung sowie die Gesundheit der sich entwickelnden bleibenden Zähne.
Damit die nachrückenden, bleibenden Zähne an den richtigen Stellen durchbrechen können, müssen die Milchzähne im Kiefer den nötigen Platz freihalten. Wenn sie vorzeitig ausfallen, rücken die Nachbarzähne in die entstehende Lücke ein. Der nun durchbrechende bleibende Zahn kann sich nicht richtig in die Zahnreihe einordnen und "wächst schief".
Wir halten in unserer Praxis für Sie und Ihr Kind optimale Betreuungs-Konzepte und Prophylaxe-Programme bereit.

Milchzähne bekommen leichter Karies
Milchzähne müssen deshalb genauso sorgfältig gepflegt werden wie die bleibenden Zähne - sogar noch mehr, denn sich bekommen leichter Karies.

Milchzähne haben noch einen weicheren Zahnschmelz

  • Kinder essen oft mehr Süßigkeiten als Erwachsene 
  • Kinder können noch nicht so gut die Zähne putzen 

Dennoch ist Karies auch für die Milchzähne kein naturgebendes Schicksal. Denn durch frühzeitig eingeübte Zahnpflege können die Zähne Ihres Kindes gesund bleiben. Sie sollten deshalb mit gutem Beispiel beim Zähneputzen voran gehen. Durch Nachahmung kann man in diesem Alter viel erreichen.


Pflege vom ersten Milchzahn an
Bereits beim ersten Milchzahn Ihres Kindes sollten Sie mit der Zahnpflege beginnen, zum Beispiel durch sanftes Entfernen des Zahnbelags mit einem Wattestäbchen oder Läppchen.
Nach dem Durchbrechen der Seitenzähne, also ab einem Alter von zwei Jahren, bekommt Ihr Kind eine eigene Zahnbürste. Diese haben einen kindgerechten Bürstenkopf mit wenigen Borstenbüscheln und einen dickeren Griff. Geputzt wird nach der KAI-Methode. Dabei werden die Kauflächen, wie in der Abbildung daneben gezeigt, zuerst die Kauflächen, dann die Außenflächen und zuletzt die Innenflächen von Rot nach Weiß (vom Zahnfleisch zum Zahn) mit kreisenden Bewegungen gebürstet. 

Während des gesamten Vorschulalters sollte Sie - besonders vor dem Zubettgehen - die Zahnpflege Ihres Kindes kontrollieren und gegebenenfalls nachputzen. Für beide Seiten bringt es mehr Spaß, wenn Sie ein Spiel daraus machen.


Aufpassen auf den "Sechser"
Besonders wichtig ist die Zahnpflege ab der 5. Lebensjahr. Denn dann kann bereits der erste bleibende Zahn - ein Backenzahn, auch "Sechser" oder "6-Jahr-Molar" genannt - erscheinen. Er beeinflusst die Stellung und Ausrichtung aller später durchbrechenden Zähne. Leider wird er viel zu häufig mit einem Milchzahn verwechselt und deshalb bei der Pflege entsprechend vernachlässigt.


Fluorid stärkt und schützt den Zahnschmelz
Bis zum zweiten Lebensjahr erhält Ihr Kind in der Regel eine kombinierte Vorbeugung gegen Rachitis und Karies durch Tabletten mit Vitamin D und Fluorid. Danach kann der Zahnarzt die Fluoridtabletten weiter verordnen. Für die tägliche Zahnpflege sollten Sie eine Kinderzahnpasta bevorzugen, die nicht zum Verschlucken animiert. Diese Zahnpasten haben einen niedrigeren Fluoridgehalt als Erwachsenen-Zahnpasten und einen milderen Geschmack. Fluorid trägt dazu bei, den Zahnschmelz zu remineralisieren und damit gegenüber zahnaggressiven Säuren zu "härten".
Bei erhöhtem Kariesrisiko Ihres Kindes beraten wir Sie über geeignete Vorbeugungsmaßnahmen wie zum Beispiel die Fissuren-Versiegelung bei Backenzähnen (siehe Abbildung links). Dabei werden die Kauflächen mit einem Lack vor Karies geschützt.
Deshalb ist es wichtig, zweimal im Jahr die Zähne Ihres Kindes kontrollieren zu lassen. Karies und eventuelle Zahn- oder Kieferstellungen können so frühzeitig erkannt und behandelt werden.



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